Poldi

 

 

 
              
 
11.12.2006 ein wunderbares Lichtlein hat aufgehört zu leuchten....

Liebe Poldi,

es fällt mir unheimlich schwer diese Zeilen zu schreiben. Zu tief ist der Schmerz, ich vermisse dich so sehr...

Wir beide haben es schon lange gespürt das deine Tage gezählt sind. Seit gut 10 Tagen konnte ich sehen, wir oft dir das Atmen schwer fiel, doch da alle in unserer Familie erkältet sind, hoffte ich das auch du dies bist. Am Samstagabend hat dir Isa noch was gespritzt und wir hofften beide, dass es nun aufwärts gehen wird....

Das Schicksal wollte es aber anders..... Da auch ich Krank bin, blieb ich am Montag zu Hause. Ich wollte gerade in's Bett als du von deiner Morgentour nach Hause gekommen bist. Schwer Atmend bist du im Flur gesessen und hast mich mit grossen Augen angesehen und da wusste ich, dass wir beide einen Tierarztbesuch nicht vermeiden konnten.

Ich musste eine halbe Stunde warten bis die Röntgenbilder und das Blutbild von dir fertig waren. Eine halbe Stunde voller Hoffung und Zweifel! Die Diagnose war ein Schlag in's Gesicht! Wasser im ganzen Lungenbereich und in der Brusthöhle und das Herz stark vergrössert. Ich hätte dich noch ein paar wenige Tage nach Hause nehmen können, doch die Wahrscheinlichkeit das du in den nächsten Stunden ersticken könntest, war gross. 

Frau Dr. Frei gab dir eine Spritze in den Bauch, wir beide sind im einem Zimmer zusammengesessen und nie werde ich vergessen, wie du mich mit deinen lieben treuen Augen angesehen hast. Ich habe dich gestreichelt und dir immer und immer wieder gesagt, wie sehr ich dich liebe. Du wurdest immer müder, hast dein Köpflein zwischen deine vordere Beine gelegt und ich spürte wie du langsam der Regenbogenbrücke entgegengehst. Eine zweite Spritze um 9.35 Uhr hat dein Herzchen zum stillstand gebracht!

Mein geliebtes Bobsli, es tut so weh! Ich vermisse dich so sehr und weiss nicht wie es ohne dich weitergehen soll! Ich vermisse deine Liebe, deine Wärme. Der Platz auf dem Kopfkissen ist leer und keiner streckt mir mehr die Füsse in's Gesicht... Wir alle können es nicht fassen! Lucky sucht dich die ganze Zeit und auch deine anderen Freunde sind unendlich traurig.

Einzig das Wissen das wir uns irgendwann wiedersehen werden, lässt mich weiter atmen....

Ich liebe Dich!

 

 

 

 

 

 

     Bilder November  2006

 

Miau,

Ich bin der Poldi, geboren wurde ich irgendwann im Frühjahr 1994. Da meine ersten Besitzer nicht mit mir klar kamen, wurde ich ins Tierheim abgeschoben. Am 12. November 1994 besuchte mich meine jetzige Mama und es war bei uns, Liebe auf den ersten Blick! Und obwohl sie gewarnt wurde, dass ich am meinem früheren Platz alles "verseicht" habe, wollte sie mich unbedingt mitnehmen! Zum Glück!! Ich könnt mir keinen besseren Platz vorstellen und hoffe, dass ich trotz meiner Krankheit noch lange Zeit bei ihr bleiben darf.
Doch nun der Reihe nach…..

In meinen Jugend- und Flegeljahren war ich nicht immer der einfachste. Mein Drang alles sehen zu wollen, kostete mich viele kämpfe mit anderen fremden Katzen. Und noch mehr musste meine Mama beim Tierarzt hinblättern, denn viele wunden konnten wir nicht alleine heilen. Mein schlimmster Unfall aber war wohl der…. Die Oma kam wie jeden Tag zu uns und fuhr mit ihrem Auto die kleine Strasse entlang zu unserem Haus. Meine Freude war so gross, dass ich auf die Strasse gerannt bin um sie zu begrüssen! Sie bremste ab und sprach mit mir, ich drehte um und rannt ins Feld zurück, meine Neugier aber war so gross, dass ich sofort wieder umgedreht habe  und der Oma direkt ins Auto! Das tat unheimlich weh und sofort versteckte ich mich im Maisfeld, erst nach mehrmaligem rufen traute ich mich humpelnd zu ihr hin. Sie hat mich in die Wohnung getragen und dort haben wir zusammen auf meine Mama gewartet! Beckenbruch war die Diagnose. Drei Wochen musste ich die Wohnung hüten und durfte nicht raus, dass war hart. Es versteht sich wohl von selbst, dass ich seitdem Autos ausweiche und genau aufpasse wo ich hinlaufe….

In meinen zwölf Jahren seit ich hier lebe, habe ich einige gute Katzenfreunde verloren! Meine Mama kann nicht nein sagen (zum Glück) wenn irgendwo ein Tier in Not ist und so lebten schon viele Katzen hier. Es war jedes mal so schlimm wenn jemand gestorben ist, dass ich dann jeweils vergesse, nicht mehr in der Wohnung zu markieren und kurz die Dusche verunreinige. Meine Mama aber wird nie böse und weiss ganz genau, dass dies einfach ein Ausdruck der Trauer bei mir ist!

Wie auch die Tiffany und der Lucky, schlafe ich bei Mama im Bett. Doch da ich der älteste hier bin, habe ich das Recht, meinen Platz auf dem Kopfkissen bei Mama als mein eigener zu nennen. Sie liebt es, wenn ich ihr meine Füsse ins Gesicht strecke oder auch sonst ganz nah bei ihr bin!

Leider hat die Frau Doktor im diesem Sommer ein Herzleiden festgestellt. An manchen Tagen fühle ich mich ganz gut, manchmal aber merke ich, dass ich nicht mehr der kräftigste und jüngste bin. Dennoch hoffe ich, noch eine lange Zeit hier auf dieser Erde bleiben zu dürfen!

Bis bald!